Wissenswertes zu Mehrkomponenten-Spritzguss und der Co-Injektions-Technologie

LAPP Tec investiert in neueste Spritzguss-Technologien, damit Kunden von LAPP Tec ihre Innovationen vorantreiben können. Im Folgenden beschreiben wir die Mehrkomponenten-Spritzgusstechnik insbesondere das Co-Injektions-Verfahren, welches heute bei LAPP Tec mit Erfolg im Einsatz ist.

 

Bereits seit vielen Jahren ist die Mehrkomponententechnik im Kunststoff-Spritzguss ein etabliertes Fertigungsverfahren. Dank der Mehrkomponententechnik lassen sich mit einer Produktionsanlage Produkte herstellen, für die normalerweise mehrere Spritzgießmaschinen oder weitere nachgelagerte Prozesse erforderlich wären.


Dies führt zu einer Reduktion von Investitions- und Logistikkosten. Auch die Kosten zur Qualitätssicherung sind im Vergleich zum Einsatz konventioneller Technologien und Fertigungsprozesse geringer. Des Weiteren kann die Durchlaufzeit zur Herstellung der Komponenten markant reduziert werden.


Mit der Mehrkomponenten-Spritzgusstechnik ist es möglich Produkte mit einem breiten Spektrum und komplexen Eigenschaften, wie z. B. unterschiedliche Materialien, mehreren Farben oder mit integrierten Funktionen zu realisieren.


Bei der klassischen Mehrkomponenten-Spritzgusstechnik wird ein erzeugter Vorformling in einer nachfolgenden Operation überspritzt. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis die endgültige Form erreicht ist. Die verwendeten Materialien unterscheiden sich je nach Anwendungsfall in ihrer Farbe und in ihren Eigenschaften (typischerweise Kombinationen von Hart- und Weichkomponenten).

 

Co-Injektions-Technologie

Die Co-Injektions-Technologie ist eine spezifische Anwendung der Mehrkomponenten-Spritzgusstechnik.

Im Gegensatz zur traditionellen Mehrkomponenten-Spritzgusstechnik werden beim Co-Injektions-Spritzguss zwei verschiedene Kunststoffe gleichzeitig durch eine Düse eingespritzt, um eine mehrschichtige Struktur zu bilden (auch Multi-Layer-Technologie genannt). Diese Technologie wird vor allem in der Lebensmittelverpackung eingesetzt und hat ihren Ursprung in der Getränkeindustrie (PET-Flaschen).

Mit der Co-Injektions-Spritzgusstechnologie wird eine Barriere-Schicht in einen Standardkunststoff eingebettet. Die Barriere schützt das zu verpackende Gut gegen äußere Einflüsse, insbesondere hält sie den Sauerstoff fern und erhält die Qualität von sensiblen und verderblichen Produkten. Durch die Sauerstoff-Barriere erhöht sich die Haltbarkeit des Produktes, da der Oxidationsprozess unterbunden bzw. reduziert wird. Anwendungsgebiete sind z.B. Fruchtsäfte, Kaffee, Kaviar, Milchprodukte, Babynahrung.

Die Hersteller von Nahrungsmitteln erhalten somit eine günstige, flexible und sichere Alternative zur herkömmlichen Verpackung. Die Gewichtseinsparung ist ein weiterer und bedeutender Vorteil der Co-Injektions-Spritzgusstechnologie gegenüber Metall- (bis Faktor drei) und Glasverpackungen (bis Faktor 20). Es resultiert eine geringere Umweltbelastung infolge reduziertem Materialeinsatz und kleinerer Transportgewichte.

Anwendungen ausserhalb der Lebensmittelindustrie sind auch im Bereich Medizin, Pharma oder Chemie zu finden.

Die Co-Injektions-Technologie ermöglicht eine hocheffiziente Herstellung der Verpackung bei gleichzeitig höchster Präzision. Die Verpackung wird in einem Arbeitsgang hergestellt, was zu den Kostenvorteilen in Bezug auf erforderliche Investitionen, Logistik sowie Qualitätssicherung führt.

Zudem erlauben Technologien wie In-Mould-Labeling (IML) die Verpackung effizient und kundenspezifisch zu differenzieren. Die Wahl von eingefärbtem Kunststoffgranulat ermöglicht weitere Designvarianten, welche in der Produktion schnell und flexibel umgesetzt werden können.

Aktuell besteht vermehrtes Interesse an Lösungen mit Co-Injektions-Spritzgießtechnologien, insbesondere durch die Entwicklung neuer Kunststoffe und Barriere-Systeme.

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